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Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit: Nachhaltige Digitalisierung und digitale Nachhaltigkeit

Digitalisierung - Brandbeschleuniger oder Feuerlöscher für Nachhaltigkeit? Viele Fragen in diesem Zusammenspiel bleiben unbeantwortet. Im Seminar „Nachhaltige Digitalisierung, digitale Nachhaltigkeit” untersuchen wir die Auswirkungen der Digitalisierung auf ökologische, soziale, ökonomische und politische Nachhaltigkeit entlang vier aktueller Themenfelder.

Die Digitalisierung unseres Alltags ist nicht erst seit der Corona-Pandemie allgegenwärtig. Die Pandemie führte weltweit innerhalb weniger Monate zu einem Quantensprung in der Digitalisierung, der sonst Jahre oder Jahrzehnte benötigt hätte. Das hat nicht nur die Chancen, sondern auch die Herausforderungen digitaler Technologien für Mensch, Gesellschaft und Umwelt wie unter einem Brennglas sichtbar gemacht. Im Seminar der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit möchten wir dem Zusammenspiel aus Digitalisierung und Nachhaltigkeit auf den Grund gehen und verstehen, ob Digitalisierung nun eher Brandbeschleuniger oder Feuerlöscher ist. 

Die Auswirkungen der Digitalisierung diskutieren wir dabei konsequent entlang der verschiedenen Nachhaltigkeitsdimensionen: ökologischer, sozialer, ökonomischer (und politischer) Nachhaltigkeit. Dafür nehmen wir uns verschiedene Aspekte der Digitalisierung vor, von denen wir glauben, dass sie die Zukunft unseres demokratischen Zusammenlebens bestimmen.

Datenschutz und Demokratie

Der Schutz der Privatsphäre und informationeller Selbstbestimmung sind grundlegende Voraussetzungen für eine Demokratie. Datenschutz gewährleistet soziale Nachhaltigkeit, in dem er vor den Gefahren gläserner Bürger*innen schützt. Doch wie passt das zu dem Transparenzbedürfnis, das sich aus der Notwendigkeit individuell-zuordenbarer ökologischer Fußabdrücke ergibt? Und ist Datenschutz ein nachhaltiges Geschäftsmodell oder wirtschaftsschädlich?

Open ____

Open Government, Open Society, Open Economy. Politische Teilhabe in all diesen Bereichen wird einfacher und direkter durch digitale Technologien. Lieferketten werden transparent durch den Einsatz von Blockchains. Doch wie viel Offenheit ist zu viel?

Metaverse

Die Konvergenz physischer und virtueller Räume, oder einfacher: die Zukunft des Internets? Wie funktioniert eine Gesellschaft, die sich nur noch teilweise im physischen Raum befindet? Wäre es aus ökologischer Sicht wünschenswert, dass wir uns demnächst nur noch als virtuelle Avatare durch die Welt bewegen und digitale Güter mit minimalem Ressourcenverbrauch konsumieren? Oder begeben wir uns damit in die soziale Tyrannei weniger Plattformanbieter? Und was sind die wirtschaftlichen Auswirkungen von digitalen Eigentumsrechten (Stichwort NFTs - Non-Fungible Tokens)?

Künstliche Intelligenz

Die Meinung zu künstlicher Intelligenz (KI) schwankt von allmächtiger Wunderlösung hin zum Anfang vom Ende der Menschheit. Bereits jetzt werden Algorithmen auf Basis von KI für die Entscheidungsunterstützung eingesetzt. Kann KI helfen, dass wir ökologischere Entscheidungen treffen? Und wie stellen wir sicher, dass KI keine asozialen und demokratieschädlichen Entscheidungen trifft?

Das Seminar wird von Stipendiaten der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit konzipiert, inhaltlich vorbereitet und moderiert.

Weitere Informationen und Seminarleitung

Seminarleitung

Kalojan Hoffmeister ist Student der Rechtswissenschaft und studiert derzeit im Master an der Université Paris Panthéon Assas. Ab September 2022 absolviert er ein LL.M Studium am Kings College London. Er interessiert sich im besonderen Maße für den europäischen Integrationsprozess, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. In seiner Freizeit spielt er gerne Volleyball.

Philip Toma studiert im ersten Semester des Informatik Masters mit Schwerpunkt "Machine Intelligence". Er ist seit 2018 aktiv in der stipendiatischen Arbeitsgemeinschaft Netzpolitik der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, in der er sich mit verschiedensten Aspekten der Digitalisierung auseinandersetzt. In seiner Freizeit findet man ihn meistens auf dem Fahrrad oder in den Bergen.
            
Kay Ehrhardt, langjähriger freier Trainer und Seminarleiter für kommunal-, jugend- und entwicklungspolitische Workshops, kennt die Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen zivilgesellschaftlichen Forderungen, wissenschaftlichen Erkenntnissen, verwaltungstechnischen Möglichkeiten und der Allokation von Ressourcen aus eigener Arbeit auf allen politischen Ebenen.